Einbauanleitung Zentralverriegelung


Die Motivation für mich eine Zentralverriegelung in den Cappo zu bauen, war eigentlich meine Faulheit.

  1. Eine Zentralverriegelung ist Voraussetzung für das Öffnen/Schließen des Wagens mittels einer Funkfernbedienung.

  2. Ich habe mich an die Funkfernbedienung meines anderen Autos so gewöhnt, dass ich ständig die Beifahrertür des Cappos offen gelassen habe.

  3. Der Wegfall des Rituals eines "Rundumchecks" vor dem Verlassen des Wagens.


Hinweise:

  1. Diese Anleitung ist Basis für die anschließende Montage einer Funkfernbedienung.

  2. Auch bei diesem Projekt (wie schon beim Lautsprechereinbau) war mir wichtig, keine Cappoteile zu beschädigen, bzw. sichtbare Veränderungen vorzunehmen.

  3. Ich habe vor dem Einbau die Elektrik explizit getestet (s. Bild unten) bevor ich die Teile eingebaut habe (Zentralverriegelung und Funkfernbedienung). Generell kann man aber eigentlich nichts falsch machen.


Material:


Ich verwendete für den Cappo einen Standard-Zentralverriegelung von Waeco Magic Lock, ML-44. Waeco ist eine renomierte Marke (sog. Erstausrüster) und das Kit ist bei Conrad Electronic für DM 99,- zu erhalten. Es gibt auch eine preiswerter Variante, die ML-22 für DM 79,-. Dazu aber gleich mehr.

Alle Teile: Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung

Komponenten der ML-44:

Der Bausatz besteht aus:
2 x Stellmotoren (mit Sensor = 5 Kabel) (gedacht für vordere Türen)
2 x Stellmotoren (ohne Sensor = 2 Kabel) (gedacht für hintere Türen)
1 x Steuergerät
Kabelsatz, Einbaumaterieal

Warum ML-44?

Da ich von vornherein auch die Funkfernbedienung verwenden wollte, benötigte ich keine Stellmotoren mit Sensor. (mit Sensor bedeutet: Falls mit dem Schlüssel die Fahrertür geöffnet wird, bekommt der Stellmotor dieser Tür ein Signal, gibt dies an das Steurergerät weiter welches wiederum ein Öffnungssignal an den Stellmotor der Beifahrertür sendet.

Wird später jedoch das Funkmodul verwendet, dann bekommen beide Steurereinheiten immer nur Signale von der Steuereinheit. Sensoren sind dann nicht mehr notwendig.

Vorteil: Der Cappo ist ein kleiner Wagen. Entsprechend hätte man bei Verwendung der Sensorstellmotoren 5 Kabel + 2 für die Fensterheber durch die Türmanschette fummeln müssen. (Ich glaube nicht, dass das überhaupt geht)

Mhhm: Es kann aber sein, dass die Stellmotoren mit Sensor mit nicht verwendeten Sensorleitungen genauso arbeiten wie die Motoren ohne Sensor. Sollte das so sein, so genügt es die ML-22 zu verwenden. (So aber habe ich für DM 20,- zwei Ersatzstellmotoren, auch OK, falls was kaputt geht)





Grundlagen:

Eine Zentralverriegelung arbeitet recht simpel. Zunächst verwendet man sogenannte STELLMOTOREN. Diese werden in die Tür eingebaut. Sie bestehen aus einem Gehäuse und einem ausfahrbahren Zylinder. Dieser Zylinder wird bei zufuhr von +12 ausgefahren und bei -12 (umpolen) wieder eingefahren (ca. 2 cm).

Durch eine Getriebemimek hat der Geber viel Kraft; genügend um das Öffnungsgestänge in der Tür zu bewegen.

Das Steuergerät wird ins Wageninnere gelegt (Fahrerseite, unten recht ist viel Platz) und mit den Stellmotoren verkabelt. Ein 12 Volt Dauerleitung muss an das Steuergerät angeschlossen werden, z.B. vom Radio. Dieses Gerät gibt die gemeinsamen Befehle zu öffnen beider Türen bzw. Schliessen.

Einbau des Stellmotors in die Tür:


Zunächst muss die Türverkleidung abgenommen werden. Dazu zunächst die Schrauben am Griff lösen und am Türöffner. Der Rest der Verkleidung ist mit Druckknöpfen gehalten, die man vorsichtig anheben kann. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen, ist die Türverkleidung des Cappos sehr einfach zu lösen.
Also: Türverkleidung abheben und wegstellen.


Rechte Tür ohne Verkleidung


Das Türinnere ist mit einer Plastikfolie abgedeckt. Diese ist mit einer klebriger Masse befestigt. Die Folie am besten oben abziehen und unten hängen lassen. Dann kann man später ohne Mühe die alte Position der Folie wiederfinden. Die klebriger Masse möglichst nicht anfassen, da extrem hartnäckig.



Die erste Frage, die ich mir gestellt habe war: "Wie soll hier denn ein Stellmotor rein ohne den elektrischen Fensterheben-Mimek zu nahe Nahe zu kommen?" Nach ca. 1 Stunde tüfteln hatte ich eine geeignete Position gefunden. (s. Bild)

Die Halterungen des Stellmotors waren etwas zu breit. also habe ich diese jeweils um 2 mm gekürzt (abgesägt). Erst dann passte der Motor an die gewünschte Stelle.

Aber Vorsicht vor der Montage: Das Fenster muss sich ohne Probleme öffnen und schließen lassen. (Testentestentesten)

Leider müssen jetzt Löcher in die Tür gebohrt werden. Aber nur kleine.
Anschließend wird der Stellmotor fest in die Tür geschraubt.



Jetzt die Metallstange (mit im Lieferumfang) biegen und zurechtschneiden, so dass eine Verbindung zwischen Stellmotor und Öffnungsgestänge hergestellt wird. Die Stange wird dazu in die Zylinder-Öse des Stellmotors und fest an das Öffnungsgestänge der Tür verschraubt.

Drückt der Stellmotor seinen Zylinder heraus, so öffnet er die Tür und umgekehrt. Man kann die Funktion überprüfen, indem man kurz 12 Volt an den Stellmotor anlegt und dann umpolt. Mit dem Stromstoss sollte die Tür nun selbständig öffnen bzw. verriegeln.

Diese Arbeit entsprechend für die andere Tür wiederholen.



Wichtig: da der Stellmotor asymmetrische Ausmaße hat, kann er in der Beifahrertür nicht exakt an der gleichen Position eingebaut werden. Ich habe ihn etwas tiefer setzen müssen. (s. Bild)


Verkabelung:


Wenn bis hierhin alles geklappt hat, dann die Kabel des Stellmotors durch die Tür zur Manschette und dann in das Wageninnere führen. (Das ist ein wenig kniffelig) Ich habe festgestellt: Am besten ist es, die Manschette 'auszuhängen'.


Rechte Tür ohne Verkleidung


Auf der rechten Seite des Wagens ist innen eine Gummidichtung vorhanden. Auch hier muss man etwas Geduld haben. Ich habe das Loch der Dichtung mit einem spitzen Schraubendreher etwas geweitet um die Kabel besser hindurchführen zu können.

Wenn die Kabel verlegt sind, dann diese mit der Steuereinheit verbinden. (Laut Schaltplan) Funktion testen und Kabel mit Kabelbindern fixieren. Türen wieder zusammenbauen und Fertig!

Viel Spaß beim Basteln - Euer Ronald - 19. Juli 2001

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